Dachbegrünung
Grüne Dachlandschaften sehen schön aus und bieten viele Vorteile: Sie steigern den Wohn- und Freizeitwert von Gebäuden und führen zu einer Senkung der Instandhaltungs- und Betriebskosten durch wirksamen Schutz der Dachabdichtung sowie der gesamten Dachkonstruktion. Durch die verbesserte Wärmedämmung helfen sie außerdem, Energie zu sparen.
Vorteile
Die ökologischen Vorteile für eine Dachbegrünung liegen in einer Rückgewinnung von überbauten Vegetationsflächen – besonders in unseren dicht besiedelten Lebensräumen- , in der Verbesserung des Mikroklimas durch Ausgleich von Temperaturextremen, Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und Verminderung der Rückstrahlung sowie in der hohen Wasserspeicherung und der somit verzögerten Abgabe von Überschusswasser, womit öffentliche Kanäle und Gewässer entlastet werden. Gründächer können also den durch eine Baumaßnahme hervorgerufenen Eingriff in Natur und Landschaft zumindest teilweise ausgleichen oder sogar vermeiden, indem Nutzungen, die normalerweise zu ebener Erde stattfinden (z.B. Gärten, Sport und Spiel) auf Dachflächen verlagert werden.
Gesetzliche Grundlagen
Das hat auch der Gesetzgeber erkannt. Gemäß des Bundesnaturschutzgesetzes kann für ein Bebauungsplangebiet, für Teile davon oder für Teile baulicher Anlagen das Anlegen von Bepflanzungen festgesetzt werden. Viele Landkreise und Kommunen nutzen diese Möglichkeit, indem sie im Bebauungsplan das Begrünen von Flachdächern und flachgeneigten Dächern zur Auflage machen. In der Regel werden extensive Begrünungen mit Substratstärken von 10 oder 12 cm gefordert; in besonderen Fällen, z.B. auf Tiefgaragendecken, können sogar Überschüttungen von bis zu 60 cm verlangt werden, um das Anpflanzen von Sträuchern und Bäumen zu ermöglichen.
Ausführungen
Begrünungen auf Dachabdichtungen schützen diese vor thermischen und mechanischen Beanspruchungen aller Art. Die Abdichtungsbahnen müssen mit großer Sorgfalt verlegt und vor Aufbringen des Begrünungsaufbaus genau kontrolliert werden, damit Undichtigkeiten ausgeschlossen sindAls Abdichtungsmaterial kommen sowohl Bitumen- als auch Kunststoff- oder Elastomerbahnen in Frage, aber auch ganzflächige Beschichtungen bzw. Flüssigabdichtungen sind möglich. Wichtig ist, dass die Abdichtung eines begrünten Daches entweder selbst wurzelfest ist oder durch Aufbringen einer zusätzlichen Wurzelschutzschicht wurzelfest gemacht wird. Ein Abdichtungsmaterial, das nach dem von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) entwickelten „Verfahren zur Untersuchung der Wurzelfestigkeit von Bahnen und Beschichtungen für Dachbegrünungen“ erfolgreich geprüft wurde, kann als wurzelfest angesehen werden. Es ist auch darauf zu achten, dass An- und Abschlüsse, Durchdringungen und Fugen wurzelfest auszugeführt sind. Im Bedarfsfall sind Bewegungsfugen von einer Begrünung freizuhalten und zugänglich auszubilden. Bei der Festlegung der An- und Abschlusshöhen ist die Höhe des Begrünungsaufbaus mit zu berücksichtigen.